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Zuletzt aktualisiert: 20. Mai, 02:02
Querblick
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Wolf (Gast) - 29. Jun, 17:18
Zunächst mal meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser hervorragenden Recherche, wo nur noch die Ursache fehlt, warum das Gesetz auf maximal drei Jahre beschränkt wurde.
In zwei Jahren schon wird das WWW überwiegend auf DNSSEC umgestellt sein, einem verschlüsseltem "Intermettelefonbuch", das sich im Gegensatz zu dem unverschlüsselten DNS nicht mehr für sogenanntes 'Phishing' missbrauchen lässt, mit dem beispielsweise die Anfrage an einen Bankserver auf die Seite von Kriminellen umgeleitet werden kann. Genau dieses Phishing, also die Verfälschung der Adressen, mit dem Ziel die gesuchte Website umzuleiten, diesmal auf das sogenannte "Stoppschild" wird mit den durch das, aufgrund der geheimen Liste veränderten "Internettelefonbuchs' praktiziert. "Staatsphishing" ist aber mit DNSSEC selbst in China ebenso unmöglich, wie kriminelles Phishing.
Das darf einer der Gründe sein, warum in China jetzt vorinstallierte Zensursoftware vorgeschrieben wird.
Unsere Politiker sind zwar überwiegend fachlich unwissend, aber nicht dumm. Sie gehorchen in der Regel den Vorgaben der Lobbyisten. Und diese dürften ein starkes Interesse daran haben, ihrer Klientel möglichst gute Geschäfte zu ermöglichen. Dafür werden sie bezahlt.
Die Umrüstung aller ISPs ist eine sehr teure Angelegenheit. Für die Zensur muss viel Hardware verbaut werden, verbvunden mit einem kurzfristigen finanziellen Aufwand und der Garantie: In drei Jahren ist der ganze Aufwand obsolet...
Das Ganze ist ein gelungener Klüngel: Die Populisten gewinnen ihre Wahl, die Mitglieder eines der Branchenverbände machen exzellente Geschäfte und die Halbwertzeit der teuren Technik ist absehbar.
In drei Jahren dann gibts noch kurz vor Ende der nächsten Legislaturperiode, also pünktlich zu Beginn des nächsten Wahlkampfs zusätzlich den bejubelten Benefit, dieses Gesetz wieder aufzuheben, weil 'es so erfolgreich war' oder weil es trotz des guten Willens(!) aller Beteiligten 'gegen die pädophilen Hacker' nicht realisierbar ist...
Hier lautet die Antwort auf die Cui-bono- Frage: Alle profitieren irgendwie davon und halten ihre Klappe. Nörgler, die sich dieser Planung verweigern (wie Tauss) werden rechtzeitig entsorgt.
War es nicht immer schon so?
Es geht nur ums Geschäft! Mit "nur" meine ich Ausschliesslich!
Man muss es nur anständig verpacken: Am effektivsten mit BILD.
War das nicht auch schon immer so?
Franz (Gast) - 29. Jun, 21:57
Interessante Ergänzung
Wenn dem wirklich so wäre (was ja nicht ausgeschlossen ist) dann wären ja praktisch ALLE an der Nase herum geführt worden. Die ganze Internetgemeinde einem Hoax aufgesessen, dass das BKA in Zukunft das Netz zensieren soll. Herr Tauss ebenfalls, obwohl er ja heute verlautbarte, dass er schon im Januar gewusst habe, dass zumindest eine treibende Kraft Vodafone/Arcor war.
Langsam weiß ich gar nicht mehr, was ich glauben soll...
btw09 - 29. Jun, 22:22
Monokausale Erklärung
M.E. sind monokausale Erklärungen in der verzwickten Debatte nicht ausreichend. Es gibt unterschiedliche Akteuere mit unterschiedlichen Interessen (Schäuble, BKA, Innocence in Danger, von der Leyen, ISP, die unterschrieben haben, etc.). Wer Einfluss nehmen möchte, sollte diese differenzierte Interessenlage berücksichtigen.
Im Übrigen aber nochmal danke für den Hinweis auf DNSSec.
wer (Gast) - 1. Jul, 15:52
Nicht so ganz richtig?
Das SecureDNS Protokoll verhindert (erschwehrt) das Einschleusen von falschen Daten in das DNS-System. Das verhindert aber kaum das modifizieren der Serversoftware selber. Und alles was ich weiß bedarf es dazu einer Änderungen der Hardware sondern bezieht sich nur auf die Software.
Soweit ich gehört habe, sollen sich die DNS Unterschiedlich verhalten ob die Anfragen aus dem ProviderNetz kommen oder von außen. Das heißt wenn eine Frage von außerhalb des ProviderNetzes kommt soll sie korrekt, also unverfälscht, beantwortet werden (das ist wichtig, wenn andere DNS nachfragen), wenn eine Anfrage aber aus dem "eigenen" Netz kommen , soll die falsche Antwort gesendet werden.
Zusammen mit der Schneller Reaktionszeit auf Updates der Liste Macht die Implementation nicht ganz trivial.
Und was die Laufzeit des Gesetzes betrifft.
So wahr zu Anfang noch geplant die Laufzeit auf ein Jahr zu begrenzen und dann mittels der Erhobenen Daten neu zu bewerten, erst später wurde die Laufzeit immer weiter hinaus geschoben.
Sicher es mag Gründe gegeben haben warum sich die Wirtschaft nicht mehr gewehrt hat, aber zu sagen das ganze wäre Grundsätzlich so geplant halte ich für wenig plausibel.
(@Wolf)
Die ISPs können an den Sperren kein Interesse haben, außer vielleicht aus der teilweise richterlich erkannten Störerhaftung zu entkommen.
Die simplen DNS-Sperren (als Minimallösung laut ZugErschwG) erfordern auch keine umfangreiche neue Hardware.
Du verwechselst im übrigen DNS-Spoofing mit Phishing, was zwar zusammen auftreten kann, aber ganz und gar nicht dasselbe ist.
Das Gesetz läuft übrigens am 31.12.2012 aus, das sind weit mehr als drei Jahre.
Und vom Umfallen vor dem Koalitionspartner wird die SPD genausowenig profitieren wie die Grünen von ihren Enthaltungen, die faktisch eine Duldung von Verfassungsbruch und Einschränkung von Grundrechten darstellen.
Für die CDU wird sich die netzfeindliche Politik vermutlich erst rächen, wenn ihre Stammwähler in größerem Ausmaß demographisch bedingt schwinden.
In zwei Jahren schon wird das WWW überwiegend auf DNSSEC umgestellt sein, einem verschlüsseltem "Intermettelefonbuch", das sich im Gegensatz zu dem unverschlüsselten DNS nicht mehr für sogenanntes 'Phishing' missbrauchen lässt, mit dem beispielsweise die Anfrage an einen Bankserver auf die Seite von Kriminellen umgeleitet werden kann. Genau dieses Phishing, also die Verfälschung der Adressen, mit dem Ziel die gesuchte Website umzuleiten, diesmal auf das sogenannte "Stoppschild" wird mit den durch das, aufgrund der geheimen Liste veränderten "Internettelefonbuchs' praktiziert. "Staatsphishing" ist aber mit DNSSEC selbst in China ebenso unmöglich, wie kriminelles Phishing.
Das darf einer der Gründe sein, warum in China jetzt vorinstallierte Zensursoftware vorgeschrieben wird.
Unsere Politiker sind zwar überwiegend fachlich unwissend, aber nicht dumm. Sie gehorchen in der Regel den Vorgaben der Lobbyisten. Und diese dürften ein starkes Interesse daran haben, ihrer Klientel möglichst gute Geschäfte zu ermöglichen. Dafür werden sie bezahlt.
Die Umrüstung aller ISPs ist eine sehr teure Angelegenheit. Für die Zensur muss viel Hardware verbaut werden, verbvunden mit einem kurzfristigen finanziellen Aufwand und der Garantie: In drei Jahren ist der ganze Aufwand obsolet...
Das Ganze ist ein gelungener Klüngel: Die Populisten gewinnen ihre Wahl, die Mitglieder eines der Branchenverbände machen exzellente Geschäfte und die Halbwertzeit der teuren Technik ist absehbar.
In drei Jahren dann gibts noch kurz vor Ende der nächsten Legislaturperiode, also pünktlich zu Beginn des nächsten Wahlkampfs zusätzlich den bejubelten Benefit, dieses Gesetz wieder aufzuheben, weil 'es so erfolgreich war' oder weil es trotz des guten Willens(!) aller Beteiligten 'gegen die pädophilen Hacker' nicht realisierbar ist...
Hier lautet die Antwort auf die Cui-bono- Frage: Alle profitieren irgendwie davon und halten ihre Klappe. Nörgler, die sich dieser Planung verweigern (wie Tauss) werden rechtzeitig entsorgt.
War es nicht immer schon so?
Es geht nur ums Geschäft! Mit "nur" meine ich Ausschliesslich!
Man muss es nur anständig verpacken: Am effektivsten mit BILD.
War das nicht auch schon immer so?
Interessante Ergänzung
Langsam weiß ich gar nicht mehr, was ich glauben soll...
Monokausale Erklärung
Im Übrigen aber nochmal danke für den Hinweis auf DNSSec.
Nicht so ganz richtig?
Soweit ich gehört habe, sollen sich die DNS Unterschiedlich verhalten ob die Anfragen aus dem ProviderNetz kommen oder von außen. Das heißt wenn eine Frage von außerhalb des ProviderNetzes kommt soll sie korrekt, also unverfälscht, beantwortet werden (das ist wichtig, wenn andere DNS nachfragen), wenn eine Anfrage aber aus dem "eigenen" Netz kommen , soll die falsche Antwort gesendet werden.
Zusammen mit der Schneller Reaktionszeit auf Updates der Liste Macht die Implementation nicht ganz trivial.
Und was die Laufzeit des Gesetzes betrifft.
So wahr zu Anfang noch geplant die Laufzeit auf ein Jahr zu begrenzen und dann mittels der Erhobenen Daten neu zu bewerten, erst später wurde die Laufzeit immer weiter hinaus geschoben.
Sicher es mag Gründe gegeben haben warum sich die Wirtschaft nicht mehr gewehrt hat, aber zu sagen das ganze wäre Grundsätzlich so geplant halte ich für wenig plausibel.
Abenteuerliche Argumentation
Die ISPs können an den Sperren kein Interesse haben, außer vielleicht aus der teilweise richterlich erkannten Störerhaftung zu entkommen.
Die simplen DNS-Sperren (als Minimallösung laut ZugErschwG) erfordern auch keine umfangreiche neue Hardware.
Du verwechselst im übrigen DNS-Spoofing mit Phishing, was zwar zusammen auftreten kann, aber ganz und gar nicht dasselbe ist.
Das Gesetz läuft übrigens am 31.12.2012 aus, das sind weit mehr als drei Jahre.
Und vom Umfallen vor dem Koalitionspartner wird die SPD genausowenig profitieren wie die Grünen von ihren Enthaltungen, die faktisch eine Duldung von Verfassungsbruch und Einschränkung von Grundrechten darstellen.
Für die CDU wird sich die netzfeindliche Politik vermutlich erst rächen, wenn ihre Stammwähler in größerem Ausmaß demographisch bedingt schwinden.